Das vergangene Jahr war für die Heizölpreise ein Auf und Ab. Während in den ersten zehn Monaten eher das Auf dominierte, wird der Markt in den letzten zwei Monaten von einer veritablen Abwärtsbewegung beherrscht. Am 29. Oktober wurde im Deutschland Durchschnitt bei Heizöl das Jahreshoch von 86,77 Euro pro 100 Liter registriert. Aktuell sind es noch gerade einmal etwa 63,19 Euro, was einem Preisrückgang von etwa 27% entspricht. Die Ersparnis auf eine 3.000 Liter Bestellung beläuft sich damit im Durchschnitt auf stolze 707,40 Euro!
Regionale Unterschiede zu beachten
Das Jahr 2018 war durch eine starke Trockenheit geprägt, die im Herbst Versorgungsproblemen verursachte. Der Rhein führte extrem wenig Wasser, womit die Schifffahrt erheblich behindert wurde. Tankerschiffe konnten nur noch einen Bruchteil der üblichen Menge laden, sodass der Transportkostenanteil pro 100 Liter deutlich anstieg. Je weiter südlich man ist, desto gravierender waren die Auswirkungen.
Mittlerweile haben sich die Pegelstände auf den innerdeutschen Flüssen jedoch wieder normalisiert, sodass auch die Transportkosten pro 100 Liter wieder sinken. Im Süden ist dieser Preisvorteil deutlicher zu spüren, da die Märkte hier zuvor auch stärker von den Versorgungsproblemen betroffen waren.
Preise günstiger als im Vorjahr
Am 31. Dezember, dem letzten Handelstag im alten Jahr, zogen die Ölpreise an den Börsen leicht an. Kurzfristig hat sich das Preisniveau nun stabilisiert, sodass die Trendbox zur letzten Woche eine nur geringe Preisveränderung ausweist. Langfristig tut dies dem Abwärtstrend aber noch keinen Abbruch. Erstmals seit dem 7. März 2018 liegen die Preise nun sogar wieder unter dem Niveau des Vorjahres.
Wer sich in 2018 bisher darüber geärgert hatte, die günstigen Preisniveaus vom Jahresanfang nicht mitgenommen zu haben, für den bietet sich nun eine gute Gelegenheit zuzuschlagen. Denn mit einem Durchschnittspreis von ca. 62,19 Euro pro 100 Liter startet Heizöl relativ günstig in das neue Jahr.
Unsicherheiten werden den Jahresbeginn prägen
Ob sich der Abwärtstrend im kommenden Jahr noch lange fortsetzen wird, ist derzeit sehr schwierig einzuschätzen. Ökonomen erwarten im kommenden Jahr eine Abschwächung des globalen Wirtschaftswachstums, vor allem in Entwicklungsländern, womit auch das Wachstum der Ölnachfrage geschwächt wird. Die USA produzieren unterdessen so viel Rohöl wie noch nie, sodass im kommenden Jahr ein erneuter Ölboom erwartet wird. Dem gegenüber steht allerdings die geplante Produktionskürzung von OPEC und anderen Ländern, wie Kanada und Russland. Ab Januar soll so das Angebot ab Januar wieder reduziert werden.
Ob dies ausreichen wird, um die Preise wieder nach oben zu treiben, bleibt allerdings fraglich. Experten sind bei der Einschätzung durchaus gespalten. Während die einen in 2019 von einer Überversorgung ausgehen, nehmen andere an, dass die geplanten Produktionskürzungen ausreichend sein werden, damit Angebot und Nachfrage wieder ins Lot kommen. Übereinstimmungen zeigen sich jedoch zumindest bei den Preiseinschätzungen. Unisono geht man davon aus, dass der Durchschnittspreis für Rohöl in 2019 höher liegen wird, als es momentan gehandelt wird.
Analysten rechnen mit Preisanstieg in 2019
Eine Umfrage der Nachrichtenagentur Bloomberg unter 24 Analysten hatte Ende Dezember ergeben, dass diese die europäische Rohölsorte Brent in 2019 bei 70 Dollar sehen. Das US Energieministerium hingegen sieht Brent im neuen Jahr bei 61 Dollar. Im Vergleich zu einem Preis von 53,80 Dollar am 31.12.2018 entspricht beides einem deutlichen Preisanstieg. Von diesem Standpunkt aus kann man die Gelegenheit, sich nun für das kommende Jahr mit Heizöl einzudecken, aktuell durchaus als günstig bezeichnen.
Hinweis: Die genannten Preise beziehen sich stehts auf den deutschlandweiten Durchschnittspreis bei einer Bestellung von 3.000 Liter Heizöl Standard schwefelarm inklusive 19% MwSt.. Durch Transportkosten fallen die Preise regional jedoch unterschiedlich aus. Der normale Preisunterschied von Süden zu Norden liegt daher momentan bei ca. 8,20 Euro pro 100 Liter.