Wer sich aktuell mit der Frage auseinandersetzt, sich Solarmodule aufs Hausdach montieren zu lassen, wird dabei mit hoher Wahrscheinlichkeit auf eine Modell „Made in China“ zurückgreifen. Denn Chinas Solarindustrie ist in jeder Phase der globalen Lieferkette führend.
Überkapazitäten: China produziert doppelt so viel wie benötigt
Nach Angaben des Beratungsunternehmens Wood Mackenzie erreichte die Modulproduktionskapazität im Reich der Mitte im vergangenen Jahr rund 1.000 Gigawatt (GW), fast fünfmal so viel wie im Rest der Welt zusammen. Darüber hinaus hat sich die Kapazität seit 2021 verdreifacht und übertrifft damit den Rest der Welt.
Und dies trotz der Bemühungen der USA und anderer Länder, die heimische Produktion zu steigern. China ist heute in der Lage, mehr als doppelt so viele Solarmodule zu produzieren, wie die Welt jährlich installiert.
Preise unter Marktniveau
Doch mittlerweile frisst der Erfolg seine Kinder. Der Boom bei der Herstellung von Solarmodulen in China hat zu Verlusten bei den großen Herstellern geführt. Diese sind nun gezwungen, ihre Produkte zu Preisen unter dem Marktniveau zu verkaufen. Nach Angaben von Branchenkennern könnte das Überangebot noch bis zu zwei Jahre fortbestehen.
Unter dem Druck eines starken Ungleichgewichts zwischen Angebot und Nachfrage waren die Preise für Photovoltaikanlagen im letzten Jahr stark gesunken, insbesondere seit dem vierten Quartal, in dem die Angebotspreise für Module neue Tiefststände erreicht haben.
Marktbereinigung hat begonnen
In diesem Jahr hat die Branche begonnen, sich neu zu formieren, da finanziell und technologisch schwächere Hersteller vom Markt verschwinden. In dem Maße, wie der Markt veraltete Kapazitäten abbaut, werden sich Unternehmen mit technologisch führenden Produkten allmählich erholen, zeigen sich chinesische Hersteller überzeugt.
Aber solange diese Erholung nicht eintritt, wird die Branche nach Ansicht von Analysten weiterhin Verluste anhäufen.
Abstriche bei der Qualität
Der Wettbewerb um Marktanteile im Inland haben einige Hersteller dazu veranlasst, die Qualität zugunsten höherer Gewinne zu opfern, sagte ein leitender Angestellter des weltgrößten Solarherstellers Anfang des Jahres. Die Unternehmen versuchen, im Wettlauf um die niedrigsten Preise auf dem chinesischen Markt für Solarkomponenten, nur noch zu überleben.
Heizölpreise mit Abschlägen
Wer bei der Wärmeerzeugung weiterhin auf seine Ölheizung setzt, dürfte sich über die heutige Preisentwicklung beim Heizöl freuen. Angesichts der Tatsache, dass heute im frühen Handel leichte Preisabschläge für Gasöl, dem Vorprodukt für Diesel und Heizöl, zu beobachten sind, müssen Verbraucherinnen und Verbraucher im Bundesgebiet je nach Region -0,10 Euro bis -0,50 Euro pro 100 Liter weniger bezahlen als noch zu Wochenbeginn.
Source: Futures-Services