Es bleibt volatil am Ölmarkt. Während die Rohölnotierungen an den internationalen Rohölbörsen gestern ein drittes Mal in Folge unter Druck kamen, legten die börsengehandelten Mitteldestillate, die für Produkte wie Heizöl und Diesel maßgeblich sind, wieder zu. Die Inlandspreise steigen damit heute leicht an.
Nach wie vor bleibt der Nahostkonflikt ein Risikofaktor, da sich ein Ausbreiten des Krieges zwischen Israel und der Hamas durchaus auf die Versorgungssicherheit auswirken dürfte. Bisher sind allerdings größere Angebotsausfälle aus dem Nahen Osten ausgeblieben, so dass die Rohölpreise fast wieder zurück auf dem Niveau von vor dem Hamas-Angriff Anfang Oktober sind. Entsprechend ist die Risikoprämie bezüglich des Konfliktes wieder deutlich gesunken.
Stattdessen konzentriert man sich am Ölmarkt wieder auf andere Faktoren, wie etwa die Nachfrageentwicklung. Sinkt die Nachfrage, geben üblicherweise auch die Ölpreise nach. Vor allem die Entwicklung in China, dem größten Ölimporteur der Welt, hat dabei in den vergangenen Monaten immer wieder Sorgen bereitet. Doch auch in den USA ist die Nachfrage nach Rohöl und Ölprodukten zuletzt gesunken, wie offizielle Zahlen des US-Energieministeriums gestern zeigten.
Für Auftrieb an den Ölbörsen sorgte dann aber die Zinsentscheidung der US-Notenbank Federal Reserve, die ihren Leitzins erneut nicht weiter nach oben schraubte. An den Finanzmärkten hofft man sogar darauf, dass die Fed nun am Ende ihres Straffungszyklus angelangt ist, liegt doch der Zinssatz aktuell so hoch wie seit 22 Jahren nicht mehr. Ein Ende der Zinsstraffungen, so hoffen die Anlegern, würde die Wirtschaft stärken und damit die Ölnachfrage ankurbeln.
Bei den Inlandspreisen ergeben sich heute im Vergleich zu Mittwochvormittag leichte Preisaufschläge, die allerdings vergleichsweise moderat ausfallen. So kosten 100 Liter Heizöl im Bundesgebiet heute, je nach Region, etwa +0,10 bis +0,40 Euro mehr als gestern Vormittag.
Source: Futures-Services