Die Bestandsmeldungen des Amerikanischen Energieministeriums DOE sendeten gestern ein klares Signal für fallende Preise. Mit deutlichen Bestandsaufbauten bei Rohöl und Zunahmen bei den Gesamtvorräten gingen die Preise für die amerikanische Referenzsorte WTI etwas nach unten, während sich die an der Londoner Börse gehandelte Nordseesorte Brent unbeeindruckt zeigte und mit leichten Gewinnen aus dem Handel ging. Insgesamt steht der Markt weiter unter dem Zeichen des Bullen und somit für hohe Preise, denn die Verschärfungen der US Sanktionen gegen den Iran dürften das Angebot an Öl weiter verknappen.
US Bestände deuten auf gute Versorgungslage hin
Die Vereinigten Staaten scheinen im Moment allerdings noch keine Versorgungsprobleme zu haben, darauf deuten zumindest die Zahlen des Amerikanischen Energieministeriums DOE hin, die im gestrigen Wochenreport veröffentlicht wurden. Vor Allem die Rohölvorräte sind mit +5,5 Millionen Barrel (à 159 Liter) höher als erwartet, wenn auch niedriger als am Dienstag vom American Petroleum Institute gemeldet.
Zwar sind die Bestände bei Destillaten und Benzin etwas zurück gegangen, jedoch kommt das zu Beginn der Sommernachfrage nicht überraschend. Beruhigend für die Marktteilnehmer dürfte außerdem die Tatsache sein, dass die Gesamtölvorräte (also Rohöl und alle Produktkategorieren) in der Woche zum 19. April um 8,8 Millionen Barrel zugenommen haben.
Nach dem Wegfall der Ausnahmeregelungen bei den Iransanktionen rechnen viele Experten mit einer deutlichen Angebotsverknappung. Die Zahlen der US Rohölbestände zeigen aber erst einmal keine Versorgungsprobleme. Die Märkte können sich nach dem Preissprung zum Wochenauftakt ein klein wenig entspannen, scheint man doch in der Lage zu sein die Produktions- und Exportausfälle des Iran kompensieren zu können.
Ausblick
Die Stimmung am Markt hat sich mit den Verschärfungen der Sanktionen gegen den Iran nicht wirklich verbessert. Die hohen Preisniveaus werden vermutlich erst einmal bestehen bleiben. Der kleine Ausreißer nach unten, der gestern von den US Bestandsdaten verursacht wurde, hat sich schon wieder konsolidiert, so dass auch die Heizölpreise wieder steigen. Im Vergleich zu gestern muss für 100 Liter mit Aufschlägen von +0,40 bis +0,50 Euro gerechnet werden.
Source: Futures-Services