Nichts scheint die Talfahrt an den internationalen Ölbörsen bremsen zu können. Seit Tagen schon kann sich kein Impuls für Preissteigerungen dauerhaft durchsetzen und so fallen die börsengehandelten Rohölpreise weiter. Die Entscheidung der US Zentralbank, die Zinsen anzuheben, hilft dabei nicht weiter, denn die Marktteilnehmer fürchten sowieso schon eine Abkühlung des globalen Wirtschaftswachstums und ein daraus resultierendes Überangebot an Öl. Der Abwärtstrend bleibt somit erst einmal ungebrochen.
Heizöl auf 8-Monatstief
Der Heizölpreis in Deutschland folgt den Vorgaben der Börsen und zeigt somit einen ähnlich steilen Abwärtstrend. Errechnet man den Durchschnittspreis für alle Preisregionen, so lag dieser gestern bei 50,23 Euro für 100 Liter. Heute könnte er durchaus noch weiter fallen und die 50-Euro Marke knacken.
Allerdings hängt der tatsächliche Verbraucherpreis stark mit der jeweiligen Region zusammen, in der Heizöl gekauft wird. Der Preis wird bestimmt von zahlreichen logistischen Faktoren wie Transportkosten oder Frachtaufschlägen. Traditionell sind die Heizölpreise beispielsweise im Norden deutlich niedriger als in Süddeutschland.
Diese regionalen Unterschiede schlugen in den vergangen Monaten besonders ins Gewicht, als die Wasserknappheit im Rhein den Warentransport fast völlig lahmlegte. Viele Regionen, vor allem jene, die auf Zulieferung angewiesen sind, konnten nicht ausreichend versorgt werden. Die Transport- und Frachtkosten stiegen immer weiter und mit ihnen auch die Inlandspreise.
Die Schifffahrt hat sich inzwischen wieder normalisiert, jedoch hat auch die Nachfrage im Dezember klar angezogen. Bis alle Lager wieder ausreichend versorgt und die Bestände normale Niveaus erreicht haben, wird es vermutlich noch einige Wochen dauern. Dies bedeutet aber auch, dass bei den Inlandspreisen noch weitere Abwärtspotenziale vorhanden sind.
Ausblick
Auch heute dürften also wieder Abschläge für Heizöl drin sein. 100 Liter könnten heute bei etwa 0,40 bis 0,60 Euro weniger als gestern liegen.