Es war ein turbulenter Tag gestern an den Ölbörsen. Nach dem starken Absturz am Dienstag sorgte am Nachmittag die Äußerung des saudischen Ölministers Khalid al-Falih, dass die OPEC Kürzungen vermutlich verlängert werden, für einen kleinen Aufwärtsschub. Am späten Nachmittag lösten dann die Bestandsdaten des US Energieministeriums einen Sprung nach oben aus, doch die Amerikanische Zentralbank Fed machte dem Ganzen einen Strich durch die Rechnung. Mit der erneuten Anhebung der Leitzinsen stürzten die New Yorker Börsen ab und mit ihnen auch die Ölpreise. Die Talfahrt scheint sich heute erst einmal fortzusetzen.
Bestände in den USA gesunken
Anders als noch am Dienstag vom American Petroleum Institute API gemeldet, sind die Rohölbestände in den USA in der letzten Woche gesunken. Das meldet das Amerikanische Energieministerium DOE in seinem wöchentlichen Report, der mehr Faktoren berücksichtigt als das API und somit oft genauer ausfällt.
Laut DOE sind die Rohölbestände um eine halbe Millionen Barrel (à 159 Liter) gesunken, ebenso wie die Destillate, zu denen auch Heizöl zählt. Hier ist ein Rückgang von 4,2 Millionen Barrel zu verzeichnen. Bei gleichzeitiger Zunahme der Produktnachfrage ist dieses Zahlenwerk für die Marktteilnehmer ein eindeutiges Signal für Angebotsknappheit und somit steigende Preise.
Ölpreise auf Talfahrt
Wie zu erwarten reagierten die Ölbörsen gestern nachmittag mit einem deutlichen Preisanstieg auf die DOE Daten. Allerdings hatte dieser keinen dauerhaften Bestand. Durch die Anhebung der Leitzinsen der Fed stürzten die Börsenkurse ab und konnten sich bis jetzt nicht wieder erholen.
Hinzu kommen die vielen Unsicherheiten, die die Marktteilnehmer umtreiben. Die Prognosen für das globale Wirtschaftswachstum sind schlecht, und mit ihnen auch die Erwartungen für das Ölnachfragewachstum. Die Kürzungen der OPEC + Länder scheinen vor allem dazu zu führen, dass andere Länder wie zum Beispiel die USA ihre Produktion steigern.
Dennoch heißt es nun erst einmal, den Jahreswechsel abzuwarten. Prognosen sind und bleiben Prognosen, die sich bewahrheiten können oder eben auch nicht. Noch ist nicht klar, wie es mit den Sanktionen gegen den Iran weitergehen wird. Gleiches gilt für den Handelskrieg zwischen den USA und China. Das neue Jahr könnte hier durchaus neue Impulse liefern und somit auch die Preise beeinflussen.
Ausblick
Vieles spricht im Moment dafür, dass die Heizölpreise etwas runter gehen werden. Für Verbraucher lohnt es sich also durchaus, heute zuzuschlagen, denn es sind im Vergleich zu gestern je nach Region Abschläge zwischen -0,25 und -0,50 Euro für 100 Liter Heizöl drin.