Die Organisation erdölexportierender Länder, auch bekannt als OPEC, wird das Angebot an Erdöl in der kommenden Woche aller Voraussicht nach kürzen. Die Ölpreise selbst befinden sich allerdings seit Anfang Oktober in einem Abwärtstrend, sodass sich nun eine günstige Kaufmöglichkeit für all diejenigen ergibt, die nicht mehr all zu lange mit dem Heizölkauf warten können.
Abwärtstrend eventuell übertrieben
Der Preisrutsch, der seit Anfang Oktober Bestand hat, hatte die europäische Rohölsorte Brent um etwa 30% fallen lassen. Hintergrund sind Erwartungen von Ökonomen, dass sich das globale Wirtschaftswachstum 2019 abschwächt und damit die Ölnachfrage nicht mehr ganz so schnell wächst wie zuletzt, sowie ein gestiegenes Ölangebot.
USA, Russland und Saudi-Arabien sind in dieser Reihenfolge die drei größten Ölförderer der Welt und holen derzeit so viel vom schwarzen Gold aus der Erde wie noch niemals zuvor. Die Sanktionen gegen den Iran haben zwar dort die Ölexporte reduziert, doch die Fördersteigerungen der übrigen Länder haben dies mehr als kompensiert. Experten sehen zwar nun eine gute Versorgungslage auf den globalen Rohölmarkt zukommen, doch zu früh sollte man sich nicht freuen. Der Abwärtstrend der letzten Wochen wird schon vermehrt als übertrieben dargestellt.
Das, was die Preise im Zeitraum von Juni 2017 bis Oktober 2018 in etwa 15 Monaten zulegten, wurde nun in nur 8 Wochen um etwa 67% ausgepreist. Bleibt der Trend bestehen, würde der Ölpreis Ende des ersten Quartals 2019 bei knapp 0,00 Dollar liegen. Dies zeigt, das eine Korrektur nach oben im Winter in jedem Fall kommen wird.
Produktionskürzung der OPEC ein möglicher Wendepunkt
Für die OPEC aber auch für die Ölproduzenten in den USA und Russland werden die Ölpreise zunehmend zu einem Problem. Das turnusmäßige Meeting der OPEC ist kommende Woche Donnerstag, dann werden die Mitgliedsländer über eine Produktionskürzung entscheiden. Geht der Abwärtstrend bei Brent bis dahin in gleicher Geschwindigkeit weiter, würde der Rohölpreis schon auf etwa 55 Dollar gefallen sein. Sicherlich zu niedrig für die OPEC und Saudi Arabien, deren akzeptable Preisspanne bei etwa 60 bis 80 Dollar gesehen wird.
Experten rechnen daher fest mit einer Kürzung der Produktion, wenn sich die OPEC kommende Woche trifft. Unsicher scheint man allerdings bei der Menge zu sein. Hier werden Kürzungen in Größenordnungen von 1,0 bis 1,4 Mio. Barrel pro Tag genannt. Mit einer zu erwarteten Produktionskürzung, könnte das OPEC Meeting kommende Woche nun zu einem möglichen Wendepunkt des Abwärtstrends werden.
Zeitpunkt ist günstig
Selbstverständlich könnte die OPEC auch im Streit auseinander gehen und die Förderkürzung bleibt aus. Dieses Szenario ist allerdings als unwahrscheinlich anzusehen, weshalb der Zeitpunkt für all diejenigen nun günstig ist, die mit ihrem Heizöl Vorrat nicht mehr durch den Winter kommen. Auch wenn es durch die schwierige Versorgungslage wegen des Niedrigwassers am Rhein noch immer erhöhte Inlandspreisaufschläge vorhanden sind, so sind die Heizölpreise so günstig wie seit August nicht mehr.
Im Vergleich zum Jahreshoch sind die Heizölpreise (regional unterschiedlich) zwischen 9 und 16 Euro pro 100 Liter gefallen. Bei einer Bestellung von 3.000 Litern entspricht dies einem netto Preisrückgang von 270 bis 480 Euro.