Die Ölpreise zeigen sich heute im frühen Handel gegenüber dem gestrigen Vortagesschluss nahezu unverändert. Gestern war Öl der Atlantiksorte Brent mit einem Minus von 17 Cent oder 0,3 % bei 66,87 Dollar pro Barrel aus dem Handel gegangen, während US-Rohöl der Sorte West Texas Intermediate (WTI) um 31 Cent oder 0,5 % auf 64,98 Dollar nachgab.
Am Montag hatte Brent auf dem höchsten Stand seit dem 22. April und WTI auf dem höchsten Stand seit dem 3. April den Handel beendet.
Zollstreit: USA und China erzielen Rahmenvereinbarung
Angesicht des beschaulichen Handelsstarts scheint bereits sicher, dass die Rohölpreise nicht von der Meldung profitieren können, dass sich die USA und China heute Nacht in London auf einen vorläufigen Plan zum Abbau der Handelsspannungen geeinigt haben.
Staatschefs müssen Entscheidung treffen
Der stellvertretende chinesische Handelsminister Li Chenggang erklärte, die Kommunikation mit den Vereinigten Staaten sei rational und offen verlaufen. Die Delegationen der beiden weltweit größten Wirtschaftsmächte werden den Vorschlag nun ihren jeweiligen Staatsoberhäuptern vorlegen.
Einzelheiten der Übereinkunft wurden zunächst nicht bekannt gegeben. Vertreter der beiden Länder erklärten, dass der Rahmen im Wesentlichen eine im vergangenen Monat in der Schweiz erzielte Vereinbarung wiederherstellen würde, der eine Senkung der Zölle auf beiden Seiten vorsah.
EU-Staaten zielen mit Sanktionspaket auf Moskaus Ölgeschäft
Unterdessen präsentierte die Europäische Kommission gestern ein 18. Sanktionspaket gegen Russland, das auf eine schärfere Deckelung der Ölpreise, die russische Schattenflotte und den Bankensektor abzielt. Der sogenannte Ölpreisdeckel soll von 60 Dollar pro Barrel auf 45 Dollar gesenkt werden, um die Einnahmen Moskaus aus Energieexporten zu verringern.
Russland war 2024 nach den USA der zweitgrößte Rohölproduzent der Welt. Jede Verschärfung der Sanktionen dürfte dazu führen, dass noch mehr Öl aus den globalen Märkten verdrängt wird, was die Ölpreise stützen könnte.
OPEC-Chef sieht weiter steigende globale Ölnachfrage
OPEC-Generalsekretär Haitham Al Ghais sagte am Dienstag im kanadischen Alberta, dass das Wachstum der Ölnachfrage in den nächsten zweieinhalb Jahrzehnten aufgrund des weltweiten Bevölkerungswachstums robust bleiben werde.
Die OPEC schätzt das Wachstum des weltweiten Energieverbrauchs bis 2050 auf 24 % und geht davon aus, dass die Ölnachfrage in diesem Zeitraum 120 Millionen Barrel pro Tag übersteigen wird. Diese Prognose steht im Einklang mit dem „World Oil Outlook 2024“, also dem Jahresprognosebericht des Ölkartells.
Heizölpreise mit leichten Abschlägen
Angesichts der Tatsache, dass heute im frühen Handel bislang noch keine feste Tendenz bei Gasöl, dem Vorprodukt für Diesel und Heizöl, zu beobachten ist, müssen Verbraucherinnen und Verbraucher im Bundesgebiet je nach Region maximal –0,40 Euro bis -0,70 Euro pro 100 Liter weniger bezahlen als noch am Dienstag.
Source: Futures-Services