Die Rohölpreise haben in der vergangenen Woche ihren ersten Wochengewinn seit drei Wochen verbuchen können. Rohöl der Atlantiksorte Brent verteuerte sich dabei um 2,75 %, während die US-Sorte West Texas Intermediate (WTI) sogar um 4,9 % anzog.
Ein gegenüber dem US-Dollar weiter aufwertender Euro sorgte allerdings dafür, dass sich die teureren Rohölpreise nicht in gleichem Maße auf die Heizölpreise auswirkten.
Nachdem die Notierungen am Montag und Dienstag noch auf dem Niveau der Vorwoche gelegen hatte, wurde der höchste Preis zur Wochenmitte bei 87,34 Euro für 10o Liter Heizöl festgestellt. Zum Abschluss der Woche mussten im Bundesgebiet durchschnittlich 86,67 Euro gezahlt werden.
Gegenüber der Vorwoche war dies ein Rückgang um 0,5 % oder 44 Cent, auf Monatsfrist beläuft sich das Minus auf 0,7 % oder 60 Cent. Damit sind die durchschnittlichen Heizölpreise von ihrem am 13. Januar bei 105,19 Euro markierten Jahreshoch um 17,6 % gefallen.
Rohölmärkte zwischen Bangen und Hoffen
Zum Wochenstart hatten die zunehmenden Spannungen zwischen Russland und der Ukraine zu kräftigen Preisaufschlägen geführt, nachdem die Ukraine am Wochenende Drohnenangriffe auf mehrere Militärflughäfen in Russland gestartet und eine große Anzahl an Kampfflugzeugen zerstört hatte.
Zu den Befürchtungen um eine weitere Eskalation im Ukrainekrieg gesellte sich die Erleichterung darüber, dass die OPEC+ die Anhebungen der Erdölförderung auf ihrer Sitzung am Samstag im einkalkulierten Rahmen hatte ausfallen lassen. Zuvor hatte es Gerüchte gegeben, dass das Ölkartell die Produktion stärker als erwartet steigern könnte.
Annäherung im Zollkonflikt sorgt für steigende Ölpreise
Nachdem zur Wochenmitte Sorgen, dass die Sanktionen gegen die beiden OPEC+-Mitglieder Russland und Iran länger aufrechterhalten bleiben könnten, die Rohölpreise hatten deutlich steigen lassen, sorgte am Freitag die Hoffnung auf eine Wiederaufnahme der Handelsgespräche zwischen den USA und China für weiter anziehende Notierungen.
Demnach war ein Telefonat zwischen US-Präsident Donald Trump und seinem chinesischen Amtskollegen Xi Jinping positiv verlaufen. Teams aus den USA und China wollen sich an einem noch zu bestimmenden Ort zu weiteren Gesprächen treffen.
Heizölpreis fällt kaskadenartig
Heizöl hat sich seit Anfang Februar nach kurzen Phasen der Stabilisierung stufenweise in immer tiefere Preisniveaus abwärts bewegt. Mit den 86,67 Euro, die am Freitag im Bundesgebiet durchschnittlich für 100 Liter Heizöl gezahlt werden mussten, befinden sich die Preise aktuell weniger als einen Euro von dem am 5. Mai bei 85,72 Euro festgestellten bisherigen Jahrestiefpreis entfernt.
Damit ist Heizöl aktuell immerhin rund 8 Euro billiger als noch am letzten Handelstag des vergangenen Jahres, als 94,45 Euro zu zahlen waren. Und dies sogar trotz der zu Jahresbeginn hinzugekommenen höheren CO2-Abgabe, die mit knapp 2,70 Euro für 100 Liter Heizöl zu Buche geschlagen hatte.
Die genannten Heizölpreise beziehen sich stets auf den deutschlandweiten Durchschnittspreis bei einer Bestellung von 3.000 Liter Heizöl Standard schwefelarm inklusive 19% MwSt. Außerdem fallen durch Transportkosten die Preise regional unterschiedlich aus. Stand der Preise 06.06.2025
Source: Futures-Services